Bundesvorstand der AfD diskutierte Ausschluss von Jörg Meuthen
Der Vorsitzende der AfD ist angeschlagen. Nachdem Jörg Meuthen in einem Interview mit einer rechten Zeitung öffentlich darüber nachgedacht hat, dass es sinnvoll wäre die AfD würde sich spalten. Sein Vorschlag war, dass dann jeweils eine national-konservative und eine eher bürgerliche Partei bei Wahlen kandidieren können. Dadurch würden beide Parteien, so sein Argument, mehr Stimmen bekommen. Diese Rechnung geht aber nur auf, wenn beide Parteien danach zusammen gehen, ansonsten würden sie das Ergebnis der AfD verkleinern.
Meuthen war wahrscheinlich überrascht, dass die Repräsentanten des Flügels, Höcke und Kalbitz, die Auflösung des Flügels beschlossen hatten. Ihr Argument, dass eine eigene starke Gruppe wie der Flügel in der AfD nicht mehr gebraucht werde, weil ohne ihn in der Partei nichts mehr geht. An fast allen wichtigen Stellen haben Mitglieder des Flügels mittlerweile die Mehrheit. Jörg Meuthen weiß, dass die strategische Auflösung des Flügels, ihre Macht noch weiter gestärkt hat.
Nach einer Telefonkonferenz des Bundesvorstands der AfD hat Meuthen sich dann entschuldigt und gesagt, dass es ein Fehler war über die Spaltung der Partei nachzudenken. Wie jetzt bekannt wurde haben Mitglieder des Bundesvorstands einen Ausschluss Meuthens wegen parteischädigenden Verhaltens in Gespräch gebracht. Ihm ist wahrscheinlich klar geworden wie gering inzwischen sein Rückhalt in dem Gremium ist.
Spannend wird, ob auf dem nächsten Bundesparteitag der AfD die Machtfrage neu gestellt wird. Die an Spaltungen und Austritten reiche Geschichte der AfD könnte dann weitergeschrieben werden.